Krankenstand 2021: weniger Erkältungen – mehr Depressionen

Im zweiten Pandemie-Jahr sind die Fehlzeiten der Beschäftigten in Deutschland leicht gesunken. 2021 lag der Krankenstand mit 4,0 Prozent um 0,1 Punkte unter dem Vorjahresniveau. Atemwegserkrankungen gingen stark zurück. Husten und andere Erkältungskrankheiten verursachten ein Drittel weniger Arbeitsausfall als noch 2019. Gleichzeitig stiegen Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen weiter an. Fehlzeiten etwa wegen Depressionen erreichten einen neuen Höchststand.

Im Jahr 2021 fehlte jede und jeder Beschäftigte im Durchschnitt an 14,5 Tagen mit einer Krankschreibung im Job.
Vor der Pandemie kamen auf 100 Beschäftigte rund 221 Fehltage wegen einer Erkrankung der Atemwege, 2021 nur noch 146 Tage – ein Drittel weniger. Bestätigte Corona-Infektionen spielten 2021 mit rund 19 Fehltagen je 100 Versicherte nur eine geringe Rolle.

Mehr Fehltage wegen Depressionen
Den größten Anteil am Krankenstand hatten 2021 Probleme des Muskel-Skelett-Systems, psychische Erkrankungen und Verletzungen wie Beinbrüche. Die meisten Fehltage gab es wegen Rückenschmerzen oder anderer Muskel-Skelett-Probleme. Mehr als ein Fünftel des Arbeitsausfalls ließ sich damit begründen.

Bei den psychischen Erkrankungen gab es mit 276 Fehltagen je 100 Versicherte einen neuen Höchststand. Allein Depressionen verursachten davon 108 Tage. Besorgniserregend ist, dass bei vielen Menschen mit Depression die Erkrankung in der Pandemie langwieriger wird. Beschäftigte mit entsprechender Diagnose auf ihrer Krankschreibung fallen im Durchschnitt für 61 Tage aus.

Krankenstand bei digitalisierten Branchen unterdurchschnittlich
Der gesamte Krankenstand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr nur ganz geringfügig von 4,1 auf 4,0 Prozent. An jedem Tag 2021 waren durchschnittlich 40 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Die überwiegende Mehrheit (57,3 Prozent) kam ohne eine einzige Krankschreibung durch das zweite Corona-Jahr.

Branchen mit vielfältigen Möglichkeiten für Homeoffice und digitales Arbeiten hatten 2021 weniger Fehlzeiten als andere: So zeigt eine Analyse für die Datenverarbeitungsbranche sowie für Banken und Versicherungen jeweils einen unterdurchschnittlichen Krankenstand von 2,3 beziehungsweise 2,9 Prozent. Diese Branchen haben traditionell einen niedrigeren Krankenstand, doch der Abstand zum Durchschnitt wurde unter Pandemie-Bedingungen besonders deutlich. Weit überdurchschnittlich war der Krankenstand im Gesundheitswesen (4,7 Prozent) sowie in der Branche Verkehr, Lagerei und Kurierdienste (4,5 Prozent). Entsprechend hatten Beschäftigte im Verkehr und in Gesundheitsberufen pro Kopf die meisten Fehltage: durchschnittlich 18 beziehungsweise 17 Tage pro Jahr.

Verwendete Quelle: Pressemitteilung DAK-Gesundheit

Tags: Corona, DAK-VRV, DAK, Versorgung

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