Die Digitalisierung im Gesundheitswesen stößt weiterhin bei Ärztinnen und Ärzten auf große Skepsis. Etwa zwei Drittel fühlt sich nicht ausreichend auf die Nutzung digitaler Gesundheitslösungen wie der elektronischen Patientenakte vorbereitet. DAK-VRV fordert eine Digitalisierungsstrategie und eine neue Qualität der Zusammenarbeit zwischen den Playern.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
laut dem MD (früher MDK=Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) geben Patienten pro Jahr eine Milliarde € für zusätzliche Untersuchungen und Behandlungen aus, zum Beispiel für IGeL (Individuelle Gesundheitsleistungen).
Die letzte Verwaltungsratssitzung der DAK-Gesundheit im Jahr 2020 fand am 30. November 2020 statt
und musste - pandemiebedingt - als Video-Konferenz durchgeführt werden. Die entscheidenden Sachthemen auf der sehr umfangreichen Agenda waren die Beschlüsse zum Haushalt 2021 der DAK-Gesundheit, die Reform der Pflegeversicherung und Eckpunkte zu deren künftiger Finanzierung, die Zukunft der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD –s. hierzu gesonderte Ausführungen) und COVID-19-Sonderregelungen und eine Evaluierung der Sonderreglungen der 1. Welle der Pandemie.
DAK-VRV und DAK Gesundheit fordern den Einsatz einer Enquete-Kommission zur Kindergesundheit nach der Bundestagswahl.
Eine DAK-Sonderanalyse untersuchte Auswirkungen der Pandemie in der Krankenhausversorgung 2020 • Große Effekte bei Adipositas, Essstörungen, Diabetes und Infektionen.
Je anpassungsfähiger und flexibler Beschäftigte sich selbst und ihr Unternehmen in der Pandemie empfunden haben, desto besser bewerten sie ihren Gesundheitszustand und ihr individuelles Wohlbefinden. Insgesamt sind bei vielen Beschäftigten jedoch besonders die psychischen Beschwerden im Zuge der Pandemie gestiegen.
DAK-VRV unterstützt in der Diskussion um die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) DAK-Chef Andreas Storm bei der Forderung um ein grundlegend neues Modell. Ähnlich wie bei der Wehrbeauftragten des Bundestages sollte die Patientenbeauftragte direkt vom Deutschen Bundestag gewählt werden.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesensund der Pflegebirgt erhebliche Potenzialefür einegute qualitative,wirtschaftlicheundgesundheitliche Versorgung.ImZentrum der Veränderungsprozesse muss dasInteresse und Wohl der Versicherten, derPatient*innensowie derBeitragszahlendenstehen, fordert die DAK-VRV.
DAK-VRV Statement zur Pflegeversicherung anlässlich der Verwaltungsratssitzung der DAK-Gesundheit
Im ersten Halbjahr des Jahres schien es so, als wenn die Pflegeversicherung (PV) das beherrschende Wahlkampfthema werden würde. Die heutige Bundestagsmehrheit hat am 11.6.2021 umfangreiche gesetzliche Änderungen auf den Weg gebracht.
Vom Übungsleiterfreibetrag profitieren Menschen, die nebenberuflich als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher, Betreuer oder in einer vergleichbaren Tätigkeit arbeiten. Auch wer nebenberuflich eine künstlerische Tätigkeit ausübt oder alte, kranke oder behinderte Menschen pflegt, kann den Freibetrag erhalten.
Mit zusätzlichen Steuermitteln sind die Finanzen in 2022 zwar gesichert. Im Jahr 2023 steht die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) aber erneut vor einem riesigen Finanzloch. Die Ausgaben steigen 2023 um geschätzte 3,4 Prozent, das sind etwa 10 Milliarden Euro. Wenn die Politik jetzt nicht gegensteuert, könnten sich die Zusatzbeitragssätze 2023 nahezu verdoppeln – aus heutiger Sicht auf 2,4 Prozent, warnt die DAK-VRV.
DAK-VRV begrüßt, dass das geschäftsführende Bundeskabinett beschlossen hat den ergänzenden Steuerzuschuss zum Gesundheitsfonds von sieben Milliarden Euro für 2022 um weitere sieben Milliarden aufzustocken (Der Bundestag muss dem noch zustimmen). Damit kann ein deutlicher Anstieg der Kassenbeiträge im kommenden Jahr verhindert werden. Die Finanzierung der GKV muss aber auch langfristig gesichert werden.
DAK-VRV schließt sich den Forderungen vom Verband der Ersatzkassen (vdek) nach umfassenden Strukturreformen im Krankenhausbereich und einer konsequenten Fokussierung auf die Versorgungsqualität an. Der stationäre Sektor muss durch Konzentration von Leistungen – vor allem in den Ballungsgebieten – qualitativ hochwertiger gestaltet werden. Zugleich muss die Versorgung in ländlichen Regionen modernisiert werden. Dies ist durch ambulant-stationäre Versorgungszentren und den Ausbau vernetzter Strukturen erreichbar.
Bis zum Jahr 2025 droht den gesetzlichen Krankenkassen ein Rekordminus von 27,3 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag für die Versicherten könnte um 1,6 Prozentpunkte steigen.