Auf ein Wort: IGel (Individuelle Gesundheitsleistungen)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

laut dem MD (früher MDK=Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) geben Patienten pro Jahr eine Milliarde € für zusätzliche Untersuchungen und Behandlungen aus, zum Beispiel für IGeL (Individuelle Gesundheitsleistungen).

Rechnerisch ist das ein Euro - für jeden, und zwar jeden Monat. Wieviel ist das bei Ihnen?

„Eine IGeL ist immer ein privatrechtlicher Vertrag zwischen Arzt und Patient“ erklärt Andreas Lange vom Bewertungsportal igel-monitor. Der Markt ist kaum reglementiert. Wenn aber eine Vergütung für eine Leistung gefordert wird, die ohnehin von der Kasse bezahlt wird, so ist das Unrecht.

Voriges Jahr wurden 100 Beschwerden bei der Verbraucherzentrale NRW eingereicht. In 75 Fällen waren sie begründet. Zwei Beispiele: Im Rahmen einer Glaukom-Früherkennung wird u.a. der Augeninnendruck gemessen. Der igel-monitor bewertet dies als tendenziell negativ. Eine Hyaluronsäure-Injektion bei Kniearthrose ist laut einer Bewertung von Experten beim MD tendenziell sinnlos.

Besonders krass ist der Fall, dass im Rahmen einer Magenspiegelung die Narkose extra bezahlt werden sollte. Nachdem sich die Patientin geweigert hatte, sei die Untersuchung verweigert worden.

DAK-VRV meint:

Nutzen Sie bitte immer das Internetportal des MD (http://igel-monitor.de), bevor Sie den Vertrag bei Ihrem Arzt unterschreiben. Der IGeL-Monitor wird von den Bundesministerien für Gesundheit und Verbraucherschutz ausdrücklich empfohlen, weil IGeL hier „wissenschaftlich fundiert und allgemeinverständlich bewertet werden“.


Rainer Schumann

Vorsitzender DAK-VRV

Tags: Rainer Schumann , DAK-VRV, Sozialpolitische Positionen

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